Es ist das Jahr der Liebe, denn betrachtet man die Jahreszahl 2013 spiegelverkehrt erhält man den Namen Eros. Für mich ein Anlass mich gleich zu Beginn des neuen Jahres dem Thema Liebe zu widmen.
Und dabei hab ich mich dann zu allererst gefragt: Was bedeutet denn eigentlich Eros? Nun, der Ausdruck Eros kommt aus dem altgriechischen und bedeutet „Liebe“ oder „Begehren“, so sagt es uns Wikipedia. Liest man bei der griechischen Mythologie weiter wird Eros als der schönste unter den unsterblichen Göttern beschrieben. Er sei in der Lage, sich gegen vernünftige Überlegungen durchzusetzen; alle Götter und alle Menschen sind seiner Macht ausgeliefert. Eros war also alles andere als der nette Schwiegersohn und wurde sogar fast schon wie eine Krankheit gefürchtet, da man nach dem Zusammensein mit ihm Heilung notwendig hatte.
Wenn wir diese Thesen auf unsere heutige Zeit umlegen, dann müssen wir doch feststellen dass Gesellschaft und Medien gerne genau dieses Bild der Liebe verwenden um es als „die wahre Liebe“ darzustellen. Die wie ein Blitz einschlägt. Gegen die sich keiner wehren kann. Eine Liebe, der man schlicht und ergreifend ausgeliefert ist.
Welchen Glaubenssatz haben Sie zum Thema Liebe? Ist es auch für Sie das leidenschaftliche Feuer und Knistern oder ist es für Sie eher die verlässliche fürsorgliche Zuneigung zwischen zwei MenschenDie Schriftstellerin Robin Norwood wagt in einem Ihrer Bücher einen Versuch diese Frage zu beantworten. Sie vergleicht dabei die beiden fundamental unterschiedlichen Herangehensweisen zum Thema Liebe: Eros und Agape.
Eros steht also für die alles umfassende, verzehrende Sehnsucht nach dem Geliebten, der als andersartig, geheimnisvoll und nicht klar fassbar wahrgenommen wird. Agape hingegen steht für die Partnerschaft, an die sich zwei Menschen die einander viel bedeuten aufrichtig gebunden fühlen.
Gehen wir mal einen Schritt zurück – und betrachten wir noch einmal die vorherrschenden Glaubenssätze der Gesellschaft, der Medien: Ist es nicht so, dass diese beiden Formen von Liebe permanent verwechselt werden? Verwirrt es uns deshalb so, weil wir einer Seifenblase hinterherlaufen, die es eigentlich nicht gibt & die jedes Mal zerplatzt wenn wir sie nehmen möchten?
Uns wird immer wieder gesagt, dass eine leidenschaftliche Beziehung (Eros) auch Zufriedenheit und Erfüllung (Agape) mit sich bringt. Was wird uns dadurch also suggeriert? Genau! Mit genügend Leidenschaft könnte man eine dauerhafte Beziehung aufbauen. Alljene unter Ihnen, die das Scheitern einer solchen Beziehung erlebt haben wissen dass dieser Schluss falsch ist. Ganz im Gegenteil: Frustration, Leid und Schmerz tragen nicht dazu bei eine stabile, tragfähige und fürsorgliche Beziehung zu entwickeln. Aber genau diese Gefühle sind das Ergebnis von Beziehungen, in denen die Leidenschaft vorherrscht.
Was ist es aber dann was uns Beziehungen mit Bestand und echter Liebe bringt? Welche Glaubenssätze wären denn gesünder, würden uns denn viel besser bei einem liebevollen Leben, zu einer liebevollen Partnerschaft unterstützen?
Es sind die gemeinsame Interessen, gemeinsame Werte und Zielvorstellungen und die Fähigkeit sich auf dauerhafte Nähe einzulassen. Diese Vorrausetzungen sind notwendig, wenn sich die anfängliche gegenseitige erotische Faszination mit der Zeit in eine verlässliche, fürsorgliche Zuneigung verwanden soll die Bestand hat. Würden wir also jene Liebe als die richtige anerkennen, würden wir die leidenschaftliche, abhängige Liebe eher ablehnen und erkennen, dass es genau diese Liebe ist, die und auf Dauer schadet kann. Wahrscheinlich würden wir uns dann viel Leid ersparen.
Sie meinen das wäre langweilig? Nun ja, das mag durchaus so sein. Vor allem dann, wenn man auf die wahre Nähe verzichtet, und aus der stabilen Beziehung außer Verlässlichkeit, Wohlbefinden und Freundschaft nichts holt. Wenn aber die Spannung die sonst nur aus leidenschaftlichen Beziehungen bekannt ist durch gegenseitiges Kennenlernen, durch offenbaren von Geheimnissen und dem entdecken des Innersten des Partners erreicht wird, dann ist wohl jene Liebe die Wertvollere.
Ich wünsche Ihnen ein glückliches, zufriedenes und liebevolles Jahr 2013!
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Diana (Montag, 23 September 2013 15:24)
Sehe ich genau so! Bin aber auch erst durch Irrtum zu dieser obigen Erkenntnis gelangt. ;-) liebe grüße, diana